Die Altvorderen wussten, dass wichtige Entscheidungen an solchen Orten gefällt werden sollten, die spirituell und mental positive Energien ausstrahlen. Gerade die Berge sind solche Orte. Es ist also kein Zufall, dass unsere Ahnen gerade den Bergen eine sakrale Bedeutung zugemessen haben und dass manche Naturvölker diese bis zum heutigen Tag als Götter ehren.
In den verschiedensten Kulturen gibt es Beispiele dafür, dass die Götter und Geister ihre Wegweisungen, Weisheiten und moralischen Anleitungen den geistigen Führern eines Volkes auf einem Berg übermittelt haben und/oder dafür, dass die geistigen Führer diese auf einem Berg an ihr Volk weitergaben. Denken wir z.B. an den wichtigsten „Weisen” der westlichen Welt, an Jesus, der seine Anhänger auf einem Berg zusammenrief, um zu ihnen zu predigen und ihnen die göttlichen Gebote zu übermitteln, auf denen später die Wertvorstellungen der gesamten westlichen Welt aufbauten (siehe: Die Bergpredigt).
Der Glaube an die Heiligen Berge beschränkt sich natürlich weder auf den europäischen Kulturkreis noch auf eine einzelne Epoche. Einzelne indianische Völker Amerikas verehren ebenso wie die im Himalaja lebenden Völker bis zum heutigen Tage die heiligen Berge und schauen auf sie als die Heimstätte der Geister und Götter.
Auch nach der Lehre des Feng Shui haben die Berge eine wichtige Rolle, da hier die Energie wohltuend strömt und von hier aus alle Himmelsrichtungen offen stehen. Deshalb errichtet man in China wichtige Gebäude nicht in Niederungen (Parlament etc.). Ebenso wenig ist vorstellbar, dass man diese Gebäude an einem Flussufer errichtet (der Fluss „trägt” nach dem Glauben der Chinesen das Geld „fort”). Die Tatsache, dass man Paläste, Burgen und Festungen auf Bergspitzen setzte, diente natürlich auch praktischen Gründen: von dort waren sie leicht zu verteidigen und im Falle einer Belagerung konnten sie vollkommen abgeschirmt werden.