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Spiritualität

Traumfänger

Es gibt wohl kaum jemanden, der noch keinen Alptraum gehabt hat. Die Frage ist nur, ob man sich auf irgendeine Art und Weise davor schützen kann? Nach Meinung der nordamerikanischen Indianer ist das ganz einfach: Man muss eine Falle aufstellen und die „gespenstischen” Träume fangen. Für diesen Zweck haben sie Traumfänger angefertigt.

Traumfänger haben ihren Ursprung in einem nordmexikanischen Indianerstamm, den Ojibwe-Indianern. Von ihnen ging der spätere Glaube an den Traumfänger bei fast allen Indianerstämmen aus. Traditionsgemäß haben die Eltern für ihre Kinder diese an ein Spinnennetz erinnernden merkwürdigen Gegenstände angefertigt, um sie vor bösen Träumen zu beschützen.

Ein aus Zweigen angefertigter Rahmen in Kreisform oder in Form einer Träne wurde mit Hirschsehnen umwickelt, um daran ein Netz zu befestigen und dieses mit Federn, Perlen oder kleinen persönlichen Dingen zu verzieren und dann über das Bett des Kindes zu hängen. Man glaubte daran, dass die bösen Träume im Netz hängen bleiben und von dort verschwinden, während die guten Träume über die Vogelfedern zu dem Kind heruntersteigen. Da die Traumfänger so aussehen und funktionieren wie ein Spinnennetz, haben die Ojibwe-Indianer diese auch immer als „Spinne” bezeichnet.

Heutzutage sind die Traumfänger bei den Kulturen des Westens ebenfalls sehr verbreitet, werden aber eher als Schmuckgegenstand betrachtet. Ursprünglich waren die Traumfänger klein, aber mit dem Verlust ihrer traditionellen Funktion fertigte man diese auch in größerer Form an. Traditionelle Materialien wie für die Rahmen verwendeten Weidenzweige wurden oft durch Metall oder Kunststoff ersetzt.

Wenn Sie einen Traumfänger in ihrer ursprünglichen, magischen Funktion zum Vertreiben von Alpträumen verwenden möchten, dann sollten Sie in jedem Falle einen nehmen, der nach alter indianischer Tradition angefertigt wurde. Vielleicht handelt es sich nur um einen Aberglauben, aber wenn jemand ständig von bösen Träumen heimgesucht wird, sollte er den Traumfänger zumindest einmal ausprobieren.

 
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