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Spiritualität

Esoterische Symbole Teil 2 – Der Kreis

In unserer Serie stellen wir Symbole vor, die die Menschen im Verlaufe der Geschichte begleitet haben. Die Bedeutung der Symbole hat sich in Verbindung mit dem Leben verschiedener Völker und Kulturen entwickelt und gestaltet. Heute berichten wir von dem Symbol Kreis.

Er ist das makellose Symbol der Perfektion und Einheit. Laut den Anhängern des Platonismus und Neu-Platonismus sind der Kreis bzw. sein „räumliches Paar” die Kugel die vollendesten Formen des Universums. Sie können das Sinnbild für Unendlichkeit, Harmonie oder Spiritualität sein. Da Pi bzw. sein Wert eine transzendente Zahl ist, vermutete man in der Antike, dass der Kreis sein Wesen und den Ursprung an sich in sich birgt. Sein Umfang und seine Fläche sind zahlenmäßig nicht greifbar – das Letztere erwies sich als unwahr, aber dafür musste man erst das Pathos brechen, von dem der  Kreis bestimmt war.


Der Kreis an sich ist ein starkes und uraltes Symbol: Er kann sowohl den Mond als auch die Sonne verkörpern. Wird er vervielfältigt, kann er auf die Dreifaltigkeit (drei miteinander verknüpfte Kreise), auf Verbundenheit (doppelte ineinandergreifende Kreise), die harmonische Verbindung von Erdteilen (Olympische Ringe) oder die Einheit von Körper, Seele und Geist (in Form von drei konzentrischen Kreisen) hindeuten.

In Verbindung mit anderen – von uns später vorgestellten Symbolen – kann ihm eine andere Bedeutung beigemessen werden. Das Kreuz in einem Kreis steht für differenzierte Vollkommenheit. Ein mit zwei Kraftlinien durchbrochener Kreis stellt eine Verbindung zwischen dem Streben nach unten oder oben mit der weltlichen Ausdehnung her. Durch Hinzugabe des Kreises verwirklicht sich das göttliche Prinzip an einem perfekten Ort, „dem besten Ort der Welt”, denn Gott selbst ist rund: Deus est circulus – Der Wille, so wie Gott zu sein. Die energetisch stärkste Form, die auch am Schwersten zu erschaffen ist, ist das Mandala, ein in ein Quadrat gezeichneter Kreis. Das Mandala verkörpert bis heute ein Rätsel, die Quadratur des Kreises, um das Quadrat anschließend wieder in einen Kreis zu verwandeln. 

Wir sollten auch hier nicht die Zeit vergessen, die nur für den Menschen der Gegenwart eine lineare Bedeutung hat. Unsere Vorfahren betrachteten sie noch als etwas Zyklisches und zu sich selbst Zurückkehrendes, wie zum Beispiel die sich in den Schwanz beißende Schlange, die nach dem Motto „der Zufall ist ausgeschlossen” einen Kreis formt.

 
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