Der Begriff Suggestion bedeutet in der Regel
Einflussnahme. Genauer gesagt handelt es sich hier um einen Prozess, in dem wir
mit unseren eigenen Gedanken und unserem Willen – aber ohne Worte – jemanden
dazu bringen, bestimmte Handlungen zu vollziehen. Dasselbe ist natürlich auch
umgekehrt möglich.
Beeinflussbar zu sein, ist nicht unbedingt als eine
negative Charaktereigenschaft zu werten, denn sie hilft uns auch dabei, uns
ständig weiterzuentwickeln, während wir andere beobachten. Die Fähigkeit der
Suggestion kann verhältnismäßig einfach festgestellt und durch Übung
weiterentwickelt werden.
Ein einfacher Versuch
Wenn Sie wissen möchten, inwieweit Ihr Bekannter
beeinflussbar ist bzw. inwieweit Sie in der Lage sind auf ihn zu wirken,
sollten Sie ihn darum bitten, sich mit dem Rücken zu Ihnen zu stellen. Führen
Sie Ihre Hände nah an seinen Rücken heran, aber berühren Sie ihn nicht. Sagen
Sie ihm, dass er an der Stelle, wo er Ihre Hände vermutet, bald eine Kraft
verspüren wird, die ihn nach hinten zieht. Teilen Sie ihm mit, dass er keine
Angst haben soll und Sie ihn auffangen werden. (Natürlich müssen Sie wirklich
in der Lage sein, ihn aufzufangen!) Sagen Sie dabei ununterbrochen den Satz:
„Er wird sich nach hinten lehnen.” Wenn Sie über ein ausreichendes
Suggestionsvermögen verfügen, und Ihr bekannter ebenfalls leicht beeinflussbar
ist, wird Ihnen der Versuch gelingen. (Mit dieser Methode können auch Sie Ihre
eigene Beeinflussbarkeit untersuchen. Sie müssen nur jemanden bitten, sich
hinter Sie zu stellen und denselben Versuch durchzuführen.)
Welchen Nutzen hat die
Suggestion?
Die Suggestion können Sie im Verlaufe Ihres Lebens in
vielen Bereichen anwenden. Mit ihrer Hilfe haben Sie die Möglichkeit, Ihre
Ziele leichter zu erreichen und erfolgreicher im Beruf oder in Ihrer
Partnerschaftsbeziehung zu sein. Von der Suggestion machen zum Beispiel auch Werbefachleute
Gebrauch, indem sie Ihnen – während sie an sämtliche Ihrer Bedürfnisse appellieren
– ein bestimmtes Produkt anbieten. Es kommt oft vor, dass Sie vielleicht Wochen
oder Monate nicht auf eine Werbung achten, obwohl Sie sie ständig im Fernsehen
zu sehen bekommen. Dann passiert es eines Tages, dass Sie das Gefühl haben, Sie
„brauchen” das Produkt, für das Werbung gemacht wurde. Sie erinnern sich an den
Werbefilm, und schon werden Sie durch ihn beeinflusst. Sie kaufen natürlich
nicht ähnliche Waren, die in der Preislage eventuell etwas billiger sind, sondern
genau die, für die im Fernsehen Werbung gemacht wird.
Die umgekehrte Suggestion
Wenn Sie nicht umsichtig genug sind, dann kann die
Fähigkeit jemanden zu beeinflussen, sich leicht zum Gegenteil wenden. Das
bedeutet nichts anderes, als dass die Suggestion ihre Wirkung auch durch
negative Gedanken ausüben kann. Das passiert dadurch, dass Ängste, Schwachmut
und Zweifel uns daran hindern, unsere Ziele zu erreichen.
Schon die geringste Unsicherheit kann zur Folge haben,
dass sich Ihre Wünsche nicht erfüllen und Ihre Pläne scheitern. Wenn Sie zum
Beispiel sagen: „Ich versuche dieses oder jenes”, dann ist auch ein Misserfolg vorprogrammiert.
Denn Sie probieren etwas, sind sich jedoch nicht sicher, ob Sie Erfolg damit
haben. Diese Ansicht ist natürlich verkehrt. Sie sollten Ihre Ziele und Träume
immer so auffassen, als wären Sie schon in Erfüllung gegangen!
Je lebendiger, bildhafter und wirklichkeitsgetreuer Sie
sich das vorstellen, was Sie erreichen möchten, umso genauer wird eintreffen,
wovon Sie träumen. Es ist noch sehr wichtig zu beachten, dass Sie auf dem Wege,
der Sie zum Ziel führt, nichts erzwingen und nicht krampfhaft etwas
verwirklichen sollen! Je entkrampfter und ungezwungener Sie an Ihren Traum
denken, desto sicherer und schneller wird er sich verwirklichen.