Buddhistischen und hinduistischen Auffassungen zufolge befindet sich das „dritte Auge”, das mit der sechsten Chakra – der Stirnchakra bzw. Chakra des dritten Auges – in Verbindung steht, inmitten der Stirn zwischen den zwei Augenbrauen.
Aus spirituellem Aspekt betrachtet, ist dies wie auch unser Auge, eine Art Sinnesorgan, nur mit dem Unterschied, dass die Wahrnehmung nicht auf körperlicher, sondern geistiger Ebene erfolgt und es deshalb dafür geeignet ist, die übersinnliche Welt zu erfassen: Es ist also das Sinnesorgan der Intuition, der Voraussagung der Zukunft, der Telepathie usw. Die Buddhisten vertreten die Meinung, dass jeder Mensch ein drittes Auge hat, aber nicht gelernt hat, dies zu gebrauchen. Wie die anderen Sinnesorgane, lässt sich auch dieses weiterentwickeln und verfeinern. Viele Meditationsübungen richten sich ausdrücklich darauf, das dritte Auge zu öffnen.
Eine einfache Übung zur visuellen Wahrnehmung
Stellen Sie sich die Farben des Himmels unmittelbar nach Sonnenuntergang vor. Diese lila und indigoblaue Färbung ist die Farbe der Chakra des dritten Auges. Versuchen Sie sich vorzustellen, dass diese Farbe als Energiewolke durch Ihre Stirn zieht.
Wenn Sie diese Farbe ziemlich scharf vor sich sehen, dann fangen Sie an, diese in Gedanken langsam zu verrühren. Dafür sollten Sie die Kreise so ziehen, als würden Sie in einer großen Schüssel eine farbige Flüssigkeit mit immer schnelleren Bewegungen entgegen dem Uhrzeigersinn verrühren. Stellen Sie sich vor, dass sich die Flüssigkeit so schnell bewegt, dass daraus ein glänzender orangenfarbener Energiewirbel entsteht. Die Chakra ist jetzt geöffnet und man kann diese jetzt mit Energie aufladen.
Beim Aufladen Ihrer Chakra sollten Sie sich auf Ihre Atmung konzentrieren. Stellen Sie sich dabei vor, dass sich dieser kreisende Lichtwirbel – jedes Mal, wenn Sie einatmen – in der Mitte Ihrer Stirn immer stärker mit weißem Licht füllt. Wenn Sie die Übung richtig machen, werden Sie zwischen den beiden Augenbrauen bald Wärme verspüren. Von hier fließt die Wärme in Ihren ganzen Körper. Nun ist Ihre Chakra aufgeladen.
Wenn Sie damit fertig sind, dann stellen Sie sich vor, dass diese kreisende Bewegung immer langsamer wird, bald darauf anhält und der Glanz im Wirbel verblasst. Damit schließt sich Ihre Chakra und Sie haben das Ende der Meditation erreicht.